RUMÄNIENS URWÄLDER – Ein Paradies wird abgeholzt

Holz ist in Rumänien ein hochpolitisches Thema. Wegen legaler und illegaler Abholzung droht ein ganzes Naturparadies in Osteuropa zu verschwinden. Dabei geht es nicht zuletzt um wirtschaftlichen Druck.

Toplita/Campeni/Comanesti/GheorgheniFrische, klare Spuren eines jungen Bären zeichnen sich an diesem Morgen im Mai auf dem weichen Waldboden ab. Angst brauchen Wanderer im Naturpark Apuseni aber nicht zu haben, denn die wilden Tiere suchen in dieser vom Massentourismus verschonten Region das Weite, wenn sie Menschen auch nur riechen. Angst hat der Bauer, der die Reporterin der Deutschen Presse-Agentur zu einer abgeholzten Fläche führt, trotzdem. Aber nicht vor Bären, sondern vor der Holzmafia. Er will seinen Namen nicht gedruckt sehen, weil die Polizei gegen ihn und andere Bauern ermittelte, nachdem sie vor einem Jahr aus Protest gegen die Rodungen Holztransporte blockiert hatten. Die Ermittlungen wurden eingestellt, aber die Verunsicherung bleibt.

In Rumäniens Wäldern geht es zu wie in einem Krimi. Von den 6,6 Millionen Hektar Wald verschwinden nach Schätzung von Greenpeace stündlich drei Hektar. Seit der Wende vor 25 Jahren wurden es nach Angaben des rumänischen Rechnungshofs fast 400.000 Hektar weniger. Etwa die Hälfte des Bestandes befindet sich in Privatbesitz, nachdem Flächen, die von den Kommunisten enteignet worden waren, an die früheren Besitzer oder deren Nachkommen zurückgegeben wurden. Mehr lesen…

Quelle: https://www.handelsblatt.com/politik/international/rumaeniens-urwaelder-ein-paradies-wird-abgeholzt/11783114-all.html

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